Leben mit dem Defibrillator

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Reha Report Klinik Wetterau in Bad Nauheim

Rehaklinik Wetterau Bad Nauheim  – ein Kurbericht

Im Herbst 2010 trat ich endlich meine Reha in der Klinik „Wetterau“ – eine Einrichtung der Rentenversicherungsanstalt, spezialisiert auf Herzkranke,Schlaganfälle, Träger von ICDs (Implantierten Defibrillatoren)- an.

Die Klinik- selbst ziemlich abgegriffen- liegt sehr schön an einem der großen Parks an der Usa von Bad Nauheim. Nur ein Schritt vor die Pforte und man ist im Grünen.

Bad Nauheim ist geprägt durch seinen vielen unzerstörten Jugenstilvillen und Bauten. Im alten Stadtkern findet man zudem sehr viele typisch hessische Fachwerkhäuser aus Holz und Lehm. Es gibt eine Flaniermeile in Gehweite, viel Gastronomie, Flair und schöne Ansichten. Bad Nauheim ist eine sehr ruhige,kleine Stadt ohne Hektik.

Es waren noch die letzten schönen Spätsommertage in Bad Nauheim, die Blätter färbten sich bereits und es begann kühler zu werden. Da mir Hitze zu schaffen macht und die Zimmer in der Reha „Wetterau“ Bad Nauheim nicht klimatisiert sind, war mir das natürlich ganz angenehm.. Aber der Reihe nach:

Am Ankunftstag in der Wetterau wurde zunächst eine Eingangsuntersuchung (Ultraschall) vom Oberarzt durchgeführt. Dieser erschien mir sehr kompetent, zwar etwas kurz angebunden und nicht übertrieben freundlich, aber nun gut.

Es folgten in den nächsten Tagen, die üblichen Untersuchungen und Arztgespräche als Vorbereitung für die sportlichen Aktivitäten, die Ernährung und die Medikation. Hierbei ist anzumerken, dass im gesamten Verlauf der Reha die Arztgespräche und Untersuchungen in der Reha Wetterau immer sehr knapp und kurz gehalten wurden – das mag dem Massenbetrieb mit rund 280 Betten geschuldet sein – aber auf der anderen Seite die Ärzte eine derartige Routine und Erfahrung angesammelt hatten, dass die „Abfertigung“ schon etwas von einer Ralley Paris-Dakar hatte. So viele Patienten in so kürzester Zeit wie möglich durchschleusen eben. Da heisst es aufpassen, die eigenen Daten gut kennen, damit nichts daneben geht!

Thema allerorten, ob bei der medizinischen Versorgung, dem Essen oder sonstigen Aktivitäten war die „Notwendigkeit zu sparen“. Das Personal der Rehaklinik Wetterau ist in allen Bereichen bis zum Maximum komprimiert. Alles wirkt sehr auf Kante genäht. Fällt ein Ergotrainer, Arzt oder anderes Personal aus, wird es schon eng und teilweise unmöglich alle Leistungen aufrecht zu erhalten. Dieses Klagelied sang dementsprechend auch der (damals neue) Leiter der Einrichtung Dr. Kiwus. Ihm wurde übrigens auch die Leitung der Taunusklinik „verabreicht“, die einige Gehminuten entfernt, Drüsenkranke behandelt. Letztlich war also das Lean Mangement auch bis zum Chef angekommen. Das vermittelt ein sehr gutes Bild von der dünnen Personaldecke. Nachts ist so gut wie niemand mehr vom ärztlichen Personal im Haus. Dennoch konnte man alle Anforderungen personell erfüllen. Manche Ärzte sah man eben in Mehrfachfunktionen- fehlt nur noch, dass sie auch noch Kaffe im Kiosk ausschenken…

Zum Essen komme ich noch, aber eines sei gesagt: Das Personal der Küche, in der Rehaklinik Wetterau, rekrutiert sich größtenteils aus Praktikanten,Azubis und Neuzugängen/temporären Kräften. Die Leute in der Küche dort sind alle nett, aber was will man von denen erwarten? Auf das Dilemma angesprochen erklärte eine der wenigen fest angestellten Mitarbeiterin, dass das Essen ohnehin vorgekocht sei und nur noch aufgewärmt und ausgeteilt werden müsse. Hierzu müsse man kein Koch sein. Recht hat sie.

Wie gesagt, die personelle Ausstatung ist extremst ausgedünnt. Eine kleine Abgangwelle, Grippewelle o.ä. und es wird ganz eng dort für die „Insassen“ der Klinik Wetterau.

Die Zimmer

Einzelzimmer in der Rehaklinik Wetterau

Blick in die aufgeräumte Zelle eines Mitinsassen.Mehr Platz ist nicht! Rechts geht es zum Bad. Die Eingangstür liess sich wohl nicht weiter öffnen....

Schön ist anders, aber wir wollen ja gesund werden und nicht Urlaub machen, gell? Die äusserst schlichten Zimmer verfügen über ein schmales Minibett, dass für Menschen über 1,80 oder deutlich über 100 Kg eine Zumutung ist. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad mit Dusche. Die legendären Fernseher auf dem Zimmer muss man extra bezahlen. Hierfür rückt ein externer Dienstleister an, der relativ mickrige Flachbildschirme  für 11€  pro Woche, plus Anfahrt, an die Wand hängt. Mein Tipp: Mal drüber nachdenken ob man sich nicht einen billigen Fernseher auf Ebay oder ähnlich vor Antritt der Reise kauft. Das kommt letztlich wohl billiger und man kan den TV behalten. Es gibt übrigens auch ein Fernsehzimmer! Selten genutzt, ausser bei großen Fußballspielen, recht unattraktiv und muffig, mit einem Uralt Röhrenmodell an  der Wand.

Das Zimmer selbst wird jeden Tag morgens gereinigt. Handtücher gibt es erstaunlich viele. Ebenso genügend Ablagen und Schränke. Sogar ein keiner Tresor befindet sich im Hauptschrank.

Die Zimmer sind sehr klein, schätzungsweise 10 qm. Es gibt auch Glückliche, die ein Doppelzimmer bekommen – warum weiss keiner, vermutlich wenn alle anderen belegt sind. Ein Schreibtisch ist vorhanden, ebenso ein kleines Nachttischschränkchen.

Insgesamt ständen die Zimmer der Rehaklinik Wetterau einer Jugendherberge oder einem Landhotel aus den 1980ern Jahre gut. Also die Zimmer sind mehr als schlicht, das Bad erträglich.

Wenn man auch mal Besuch erwartet, sollte man sich nach einer anderen Behausung umsehen. Für das Geld, das die Rehaklinik Wetterau für Unterbringung und Verpflegung verlangt, bekommt man schon ein gescheites, kleines Hotelzimmer – der Service ist dort sicherlich auch besser und man muss nicht in so einer Krankenhausatmosphäre übernachten.

Hotels und Pensionen gibt es in Bad Nauheim rund um die Rehaklinik Wetterau herum. Man sollte sich aber rechtzeitig drum kümmern, da es oftmals Messen und Kongresse in Frankfurt gibt und dann kaum noch ein Zimmer verfügbar ist.

Das Essen

Kommen wir nun zum wichtigesten Kriterium für den adipösen Patient, oder den Feinschmecker: das Essen.

Um es kurz zu machen: nach Schulnoten würde ich eine mittlere 3 vergeben. Das liegt nicht immer am Essen selbst, aber die Mahlzeiten gehören im langweiligen Rehaalltag  zu den Highlights und da ist man halt kritisch.

Buffet ist angesagt, hierbei ist es wichtig pünktlich da zu sein, denn oftmals sind Beilagen oder Leckerchen ruckzuck abgefrühstückt. Es kommt sehr häufig vor, dass bestimmte Speisen auch nicht für beide Seiten des Speisesaals ausreichend vorhanden sind oder sogar nur auf einer Seite serviert werden. Also- umschauen!

Ärgerlich ist es für Ernährungsbewußte, dass gerade Tomaten oder andere vegetarische Beilagen viel zu wenig und ohne erkennbares Muster bereitgestellt werden. Zum Abendbrot würde eigentlich immer etwas Grünzeug gehören. Darauf kann man sich aber nicht verlassen. Auch Salat ist spärlich, als ob es teuer wäre. Salz gibt es nicht am Platz – das ist aber auch gut so, denn wir wissen ja wie gefährlich Salz bei Bluthochdruck ist. Samstags gibt es immer Suppe. Meist auch ganz ordentliche Minestrone, Erbsen oder Linsensuppe.

Schwer kritisieren muss man die Handhabung von Diäten. Zunächst einmal muss sich jeder am Tisch outen, was er denn NICHT isst. Hierzu werden Pappschilder mit den Namen der Tischbenutzer aufgestellt, auf denen für alle Welt zu lesen steht ob er denn nun kein Fisch oder Schwein isst oder sonstige Aversionen oder Allergien /krankheitsbedingte Ernährungseinschränkungen hat. Das geht keinen was an. Zumal es vollkommen unerheblich ist, denn man holt sich sein Essen schliesslich selbst!

Die Krönung ist dann noch, dass TROTZ dieser Schildchen oftmals falsches Essen ausgeteilt wird, wenn es denn mal ausgeteilt wird ( z.B. wird die Suppe samstags ausgeteilt).

Ich habe Tischnachbarn mit Diabetes gehabt die schier verzweifelt sind, weil sie immer und immer wieder Joghurts und andere Beilagen serviert bekamen, die sie nicht essen durften oder wollten. Hier ist die Unerfahrenheit und die schlechte Organisation des Personals eindeutig zu erkennen. Warum schreiben die sich die Angewohnheiten nicht in ihr Buch und lesen vor dem Servieren nach???

Das Essen ist abwechslungsreich, aber spärlich. Man wird gerade so satt. Der ein oder andere wandert konsequenterweise im Anschluss in die Stadt und beehrt eine der zahlreichen gastronomischen Einrichtung – ist das im Sinne des Erfinders?

Kritisieren muss man auch, dass bei vielen Gerichten keine Angaben zum Inhalt beim Buffet zu lesen sind. So weiss man dann nicht ob es sich um Putenwurst, Joghurt mit Zucker oder Süssstoff usw handelt. Wenn man schon eine Heerschar von Praktikanten in der Küche hat, wird sich doch einer finden der Inhaltsstoffe und Kalorien kurz auf ein Schild schreiben kann? Auf das Problem angesprochen, erklärte man mir, dass die Küche die meisten Speisen ja nicht selbst herstelle und man darher meist garnicht genau wisse was da genau drin ist!

Apropos Inhaltsstoffe: Im Foyer der Rehaklinik Wetterau befindet sich ein Wasserspender der kostenlos genutzt werden kann. Hier gibt es Trinkwasser mit oder ohne Kohlensäure. Zur Benutzung muss man eine Pfandflasche ausleihen, die man am Ende der Reha wieder zurückgeben kann. Keiner konnte jedoch etwas über die Zusammensetzung dieses Wassers sagen. Vielen Gästen ist jedoch aufgefallen, dass das Wasser salzig schmeckt!

Nun wollen wir mal nicht hoffen, dass inmitten der Experten für Ernährung natriumreiches Wasser ausgeschenkt wird ? Das allerdings wäre nicht verwunderlich, denn Bad Nauheim ist ja bekannt für seine Salinen, sprich seine salzhaltigen Quellen. früher reiste man aus der halben Welt an um die angeblich gesunden salzhaltigen Ausdünstungen der Salzwerke einzuatmen. Keine 100 Meter von der Klinik entfernt befindet sich übrigens eine solche, extrem natriumreiche Quelle, die zudem über die Salinenwerke geleitet wird.

Salinen in Bad Nauheim gegenüber der Klinik Wetterau

Ob das mal so sinnvoll ist? Ich habe jedenfalls nach der zweiten Woche mein eigenes Wasser gekauft, da mir auch keiner der Ärzte sagen konnte wie sich das Wasser was dort verschenkt wird zusammensetzt.

Weiterhin im Foyer der Rehaklinik Wetterau beheimatet ist ein privat geführtes Minicafe/Bistro mit Kiosk. Dort bekommt man bis auf Schnaps und Zigaretten ALLES was man eigentlich nicht zu sich nehmen sollte. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Ich jedenfalls bin wochenlang an den Gummibärchen vorbeigeschlichen die auf der Verkaufstheke ausgestellt sind. Es gibt dort auch „richtige „Cola. Die Preise dort sind moderat, nicht gerade billig, aber wer größere Mengen benötigt, kann ja nach Bad Nauheim einkaufen gehen.

Empfehlen kann man die Kochkurse und das für wenige Euro angebotene Rezeptheft. Leider finden sich dort nicht die Rezepte, die man später in Form von Speisen serviert bekommt. Aber immerhin. Der Kochkurs richtet sich an Anfänger.

Summa summarum ist das Essen in der Rehaklinik Wetterau nicht berühmt, der Service recht lausig, das Personal aber immer nett und bemüht. Mangels Personal und qualifizierten Mitarbeitern leidet hier das Kurerlebnis deutlich. Der Speisesaal ist schlecht organisiert, dauernd wechseln die Personen man weiss nie so recht was genau man da isst. Stark verbesserungswürdig!

Auswärts essen

Spätestens nach der ersten Woche wird auch der letzte Purist schwach und kehrt beim Türken,Italiener oder in der gutbürgerlichen Gastschenke ein. Hiervon gibt es reichlich in der Stadtmitte von Bad Nauheim.

Bad Nauheimer Klassiker sind der „Pfälzer Hof„, der montags immer „zweimal essen – einmal zahlen“ anbietet und da ganz erträgliche ( aber nicht herausragende ) Rumpsteaks oder Riesenschnitzel anbietet. Elvis Presley war hier schon zu Gast und man kann das ein oder andere Foto von ihm in der Gaststätte aus einer, für Bad Nauheim besseren Zeit, bewundern.

Donnerstags steht ein Hähnchenbrater vor einem türkischen Supermarkt ca. 200 Meter von der „Anstalt“ entfernt. Da trifft sich dann alles ( Immer dran denken- in der Haut stecken 50% der gesamten Kalorien des Hähnchens => Fleisch weglassen und nur die Haut essen dann spart man die Hälfte der Kalorien !)

Auch ein Italo/Spanier ist bei einem Audi Autohaus in Sichtweite. Er ist eher nobel, ich habe ihn nicht ausprobiert aber andere Gäste berichten er sei gut.

Schräg gegenüber der Rehaklinik Wetterau befindet sich die kleine „Hexe„. Ein Cafe/Bistro mit Biergarten in einem alten Fachwerkhäuschen. Dort treffen sich dann zu später Stunde auch die Nachtschwärmer.

Weitere kleine Buden und Essgelegenheiten finden sich in der Innenstadt von Bad Nauheim in der Nähe des Marktplatzes. Hier gibt es auch Mexikaner ( z.B. ein „Hemmingways„) aber auch urige Stehdiskos im Fachwerkstil, z.B. den „Schuppen„.

Sport

Die Sportgeräte, wie z.B. Ergometer sind auf dem neusten Stand. Die Therapeuten sind nett, lustig drauf und sehr fürsorglich. Dicker Pluspunkt!

Nordic Walking wird ebenso angeboten wie fahrradfahren oder sogar joggen. Was man machen darf oder soll bestimmt natürlich der Arzt. Die Therapeuten achten darauf, die Anwendungen abwechslungreich zu gestalten und niemanden zu überfordern. Leider sidn die Anwendungen oftmals ohne Pause geplant, so dass man von Anwendung zu Anwendung durchs Haus hetzen muss um pünktlich zu sein.

Freizeit

Ein beliebtes Ziel für Wanderer,Geher und Spaziergänger ist der hoch über Bad Nauheim gelegene Johannisberg. Von dort aus hat man einen guten Blick über die Stadt, die Kliniken und was sonst noch interessant erscheint.

Blick vom Johannisberg auf Bad Nauheim-ein beliebtes Ausflugsziel. Die Klinik Wetterau liegt ganz rechts in der Mitte außerhalb des Bilds. Auch zu sehen, ein Teil der Salinenwerke.

Fahrrad fahren

Man kann in der entsprechenden Jahreszeit auch Fahrräder im Hause leihen und die nähere Umgebung erkunden. Ich empfehle folgende Anlaufpunkte für eine Tour:

Wetterau:

Taunus

Natürlich kann man bei entsprechender Kondition auch weiter fahren. Diese Ziele liegen aber alle im Radius von 10 Km bis 30 Km und sind ohne wesentliche Steigungen an einem schönen Tag zu schaffen. Im Winter kann man einige Ziele mit der Bahn oder in der Gruppe per Taxi erkunden.

Wer gerne mal zu Fuß eine Strecke zurücklegt, dem kann der Gang nach Friedberg empfohlen werden. Die schöne Altstadt mit ihrer Burg beherbergt viele Geschäfte und Lokale. Sehenswert: die Fachwerkaltstadt mit ihren urigen Kneipen und Läden. Die Wegstrecke verläuft flach, bis auf einen letzten, kurzen Anstieg bei der Friedberger Burg und beträgt 3 Km von der Klinik aus. Sie führt dabei durch Wiesen und Auen und durch eine Kleingartensiedlung.

Weitere Ziele im Radius von ca. 50 Km von Bad Nauheim:

  • Frankfurt am Main ( Shopping auf der Zeil, Apfelwein trinken in Alt-Sachsenhausen)
  • Rhein ( Warum ist es wohl am Rhein so schön ? Weinproben, Weinstuben,Weinfeste..)

Internetcafe kostenlos

Im Foyer beim Bistro der Rehaklinik Wetterau befinden sich zwei PCs mit Internetanschluss, die man kostenlos nutzen kann. Dafür gibt es ein dickes Plus!

Kegeln

Im Keller der Rehaklinik ist eine Kegelbahn, die man nach vorheriger Anmeldung mit

Kegelbahn im Keller der Reha Wetterau in bad Nauheim

Kegelbahn oder besser Kellerbahn in der Wetterau

mindestens 3 Personen nutzen kann. Der Arzt im Haus muss allerdings dieser sportlichen Aktivität zustimmen. Es gibt zwei nebeneinander liegende Bahnen, man kann also durchaus mit größeren Gruppen dort gesellige Abende verbringen. Musik gibt es dort keine, also selbst mitbringen oder singen!

Schwimmbad

Weiterhin befindet sich ein Schwimmbad im Haus, das man ebenfalls nach Anmeldung mit mindestens drei Personen, benutzen kann. Auch diese Aktivität erfordert die Zustimmung des Arztes.

Mein Fazit

Die Rehaklinik Wetterau in Bad Nauheim und die Einrichtung sind eher trist und dröge. Das Personal von der Putzfrau über die Schwestern, Ärzte und Trainer alle sind sehr freundlich und bemüht.

Ein zweites Mal werde ich in die Rehaklinik Wetterau  nicht einkehren, ich würde aber auch keinen davon ausdrücklich abraten. Man muss halt selbst viel dazu beitragen, dass der Aufenthalt erträglich ist. Die Rehaklinik Wetterau ist kein Hotel.

In der Behandlung von Privat und Kassenpatienten konnte ich keinen Unterschied feststellen. Das bedeutet allerdings auch, dass es keine zusätzlichen Leistungen gab, die man evtl. abgesichert hatte. Alle werden über einen Kamm geschoren, bekommen dieselben öden Zimmer und dieselbe Behandlung/Anwendungen.

Sehr ans Herz legen kann man die guten Vorträge, insbesondere die vom Klinikleiter Dr. Kiwus. Er kann mit Humor und einem schier unerschöpflichen Wissen auftrumpfen. Man merkt, dass er mit Leib und Seele Kardiologe ist – aber unter den bescheidenen Möglichkeiten die dort vorhanden sind ist das fachliche nur eine Komponente. Die Personalausstattung ist viel zu dünn und das merkt man einfach.

Ein dickes Plus gibt es für die wunderschöne Kurstadt Bad Nauheim und die ländliche, mit vielen Sehenswürdigkeit gepackte Landschaft der Wetterau und des Taunus! Wer sich gerne draussen aufhält kann nah oder fern in der schönen Jahreszeit einen tollen, ruhigen Aufenthalt haben. Das Publikum ist dort übrigens gefühlte 55 Jahre im Schnitt. Alles wird etwas gemächlicher angegangen. Das ist letztlich auch gut fürs Herz 😉

Das war also mein erster Reha Report – ich bitte um zahlreiche Zusendungen von anderen Herz-Kreislauf Reha Einrichtungen, bzw um Aktualisierungen zu diesem Report, wenn sich etwas geändert haben sollte !

Danken für die Fotos möchte ich weiterhin Bernd, der bewiesen hat, dass man auch mit modernen Markenkameras, grottenschlechte Bilder schiessen kann!