Leben mit dem Defibrillator

Du bist nicht allein!

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Reisen in den Urlaub mit dem implantierten Defibrillator


Da ich Zeit meines Lebens ein begeisterter Globetrotter war, stellte sich für mich natürlich die Frage, wie das Reisen mit ICD (implantierter Defibrillator) denn nun sein würde. Am liebsten sah man mich in exotischen, warmen Ländern unter der heissen Sonne am Strand und im stickigen Dschungel.

Wichtige Kriterien für eine Reise:

  • Zunächst einmal die Meinung des Arztes einholen!
  • Wie gut vertrage ich hohe Temperaturen?
  • Wie gut ist die ärztliche, kardiologische Versorgung im Urlaubsland?
  • Wie schnell komme ich im Fall der Fälle wieder zurück in die Heimat?

Welche Länder und Regionen empfehlen sich?

  • USA, Staaten mit gemäßigtem Klima und guter Versorgung
  • Kanada, nicht zu abgelegen
  • Skandinavien, nicht zu abgelegen
  • Karibik ( eingeschränkt)
  • Klimatisch gemäßigtes südliches Europa

Eher meiden sollte der Defiträger:

  • Inseln
  • Schiffspassagen durch bestimmte Regionen mit schlechter Versorgung
  • Sehr lange Flugreisen- lieber Pausen einlegen und „hoppen“

Checkliste vor dem Start:

  • Nicht alleine reisen
  • Alle namhaften Krankenhäuser auf der Route recherchieren.
  • Liste schreiben und eine Kopie Mitreisendem geben.
  • Prüfen, ob man ein carelink oder eine andere telemetrische Lösung für den Defi bekommen kann
  • Dafür sorgen, dass das Handy in allen Ländern funktioniert
  • Die Telefonnummern der Krankenhäuser schon mal eingeben und vorher Testanruf machen.
  • Defibrillator vor Reiseantritt untersuchen lassen, Batteriespannung prüfen.
  • Defiausweis zurechtlegen oder besorgen. Damit kommen wir durch die Flugkontrollen ohne bestrahlt zu werden!
  • Schwerbehindertenausweis,beantragen oder bereit halten

Natürlich ausreichende Mengen von den notwendigen Medikamente mitnehmen! Arzneien in anderen Ländern können trotz gleicher Bezeichung anders ansprechen. evtl anders heissen, nicht zu beschaffen sein usw.

Im zweiter Teil dieses Berichts, stelle ich einige ausgewählte Reisziele  vor, die ich in Zusammenarbeit mit einigen großen deutschen Reisanbieter speziell für Träger von Defibrillatoren nach diesen Kriterien erarbeitet habe.

Daher unbedingt oben rechts auf die E-Mail Benachrichtigungsliste eintragen!

Defibrillator und Rehabilitation

Wem ein Defi eingesetzt wurde, der sollte sich direkt im Anschluß beim behandelnden Arzt nach einer Reha (umgangssprachlich „Kur“) Maßnahme erkundigen.

Der Eingriff und das Krankheitsbild rechtfertigen in der Regel eine solche Maßnahme. Der Teilnehmer lernt hier mit seiner Einschränkung umzugehen und wieviel Belastung er sich körperlich zumuten kann. Zudem werden wertvolle Hinweise zu Sport, Ernährung, Stressvermeidungung und Medikamenten vermittelt.

Die Gespräche mit anderen Betroffenen helfen zudem, die eigene Situation besser einschätzen zu können und Selbstvertrauen zu gewinnen. Letztlich ist auch der Aufenthalt an einem anderen Ort, die „Luftveränderung“, der Abstand zu Arbeit, Haushalt und Alltag ein Mittel zur Genesung.

Anträge stellt man zunächst bei der Rentenanstalt, privat versicherte Selbständige die keine Ansprüche dort haben bei ihrer privaten Krankenkasse. Erwarten Sie nicht, dass sie mit der Nase darauf gestoßen werden, sondern werden sie selbst aktiv. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an, er kann Ihnen eine Empfehlung hierfür schreiben. Lassen Sie nicht locker. Je früher Sie eine Rehamaßnahme durchführen, desto besser die Aussichten auf Erfolg !

Neue Bücher zum Thema Implantierbarer CardiacDefibrillator

Anfang 2011 erscheint das Buch:

Herzschrittmacher und Defibrillator Therapie von Gerd Fröhlich Gerd Carlson und Jens Jung.

Bislang gibt es hierzu noch keine Inhaltsangabe oder Rezensionen. Das Buch kann aber bereits hier vorbestellt werden und soll im Februar 2011 erscheinen.